Golden Boxes
                                        Golden Boxes

Aus den Annalen der Computerrollenspielgeschichte

Einführung in die Gold Box Serie

 

 

Die Original Golden Boxes oder besser gesagt, die Gold Box Serie von Dungeons and Dragons (später umbenannt in Advanced Dungeons and Dragons und heute wieder als Dungeons and Dragons bekannt) und den Entwickler SSI (Strategic Simulations,Inc.) umfasst eine insgesamt 9 teilige Serie, welche 1988 mit den ersten Titel "Pool of Radiance" begann.

 

(Ich verwende bewusst die amerikanischen Originalbezeichnungen der Spielelemente, da ich die Serie im amerikanischen Original gespielt habe und die Authentizität wahren möchte, außerdem werde ich in den einzelnen Kapiteln zu den Teilen die Geschichte nur kurz beschreiben, um euch nicht die Handlung zu vermiesen)

 

Aber warum heißt diese Serie eigentlich Gold Box Serie? Der erste und offensichtliche Hinweis dafür ist sicherlich an der durchwegs goldenen und gleichgroßen Kartonverpackung auszumachen, allerdings ist das nicht die einzige Gemeinsamkeit. Die Spiele der Gold Box Serie teilen sich außerdem das gleiche Engine (soll heißen das gleiche Grafikgerüst nebst Spielmechanik, die Grafik wurde allerdings 1991 mit "Pools of Darkness" von bisher EGA auf VGA Grafik umgestellt).

 

Die Spielmechanik unterscheidet zwischen einer Pseudo 3D Darstellung der Spielumgebung (Städte, Wildnis und Verliese), in der schrittweise die Umgebung erkundet wurde und einer taktischen, aus der Vogelperspektive dargestellten Kampfumgebung. Wenn es dann zum Kampf kam, der teils gescriptet (also vom Spiel fest an den jeweiligen Spielpunkt gewollt ausgelöst) aber auch zufallsbedingt begonnen wurde, schaltete das Spiel zu der Vogelperspektive der aktuellen Landschaft um, in der die Spielfiguren (6 eigene plus maximal 2 von Computer gesteuerte Charaktere) zusammen mit den jeweiligen Gegnern rundenbasiert gekämpft haben. Diese Kämpfe wurden mit Aktionsbefehlen ausgetragen, jede Figur hatte dort seine eigenen Befehle zur Verfügung. So konnte zum Bespiel der Fighter als Charakterklasse aufgrund seiner Traglast (getragene Ausrüstung wie Rüstungen, Schilde und Waffen, aber auch Inventargegestände wie Heiltränke, Ersatzwaffen wie Bögen aber auch das mitgeschleppte Geld) eine Anzahl von Feldern weit ziehen (umso leichter das Gepäck, umso weiter konnte man demnach ziehen).Wenn dann der Charakter am angrenzenden Feld zum Gegner ankam und noch Aktionspunkte frei hatte, konnte er den Gegner mit seiner Handwaffe angreifen. Dieser Angriff (und damit die Trefferchance und den Schaden) errechnete sich aus den Attributswerten des Charakters+der getragenen Waffe und gegebenenfalls vorher angewandter Magie(für genauere Zahlen und Formeln bitte mal einfach D20 bzw. Dungeon and Dragons Rules googeln, das sprengt hier echt den Rahmen).Wenn der Angriff erfolgreich war, erlitt der Gegner eine bestimmte Menge an Schadenspunkten.

 

Die Serie umfasst insgesamt 3 Unterserien: Die ersten 4 Teile gehören zur "Forgotten Realms Epic" Serie, die Teile 5-6 zur "Savage Frontier Epic" Serie und die Teile 7-9 zur "Dragonlance Epic " Serie. Diese Serien teilen eine durchgehende Geschichte, innerhalb der Serien war es auch möglich, nach Abschluss des jeweiligen Teils die Heldentruppe in der nächsten Teil mitsamt ihrer Erfahrungsstufen und Ausrüstungen zu übernehmen. Die Unterserien "Forgotten Realms Epic" und "Savage Frontier Epic" spielen in der Kampagne "Forgotten Realms",die sich auf den Kontinent Faerun und auf der Welt Toril befindet, die "Dragonlance Epic" Serie spielt in der Kampagne "Dragonlance",die auf der Welt Krynn beheimatet ist.

 

Mit Ausnahme des ersten Teils der Serie war es möglich, die Charakterklassen Fighter, Thief, Ranger, Paladin, Magic-User und Cleric zu erstellen. In den Forgotten Realms Serien gab es außerdem als Rassen Human, Dwarf, Halfling, Elf, Half-Elf und Gnome zur Auswahl.

 

Die Charakterklassen in der Dragonlance Kampagne boten neben den bekannten Klassen noch den Solamnic Knight, außerdem gab es bei den Clerics die Möglichkeit, die verschiedenen Götter der Welt Krynn anzubeten, was ihnen besondere Kräfte verlieh, allerdings mussten sie dann auch der Gesinnung ihres Gottes folgen. Des Weiteren wurde die Magic-User Klasse den Krynn Regelsatz entsprechend geändert, indem man die Magier in drei Gesinnungsklassen einteilte: Die guten Magier stellten die weißen Roben, die neutralen Magier die Roten Roben und die bösen Magier die schwarzen Roben. Durch diese Unterscheidung hatten die Magier auch verschiedene Zaubersprüche zur Auswahl, außerdem wuchs oder fiel ihre Macht nach dem Stand der drei Monde von Krynn. Wenn der jeweilige, farbige Mond passend zur Magierklasse voll war, konnte man als Magier zusätzliche Zauber vorbereiten. Dragonlance bot die Rassen Hill Dwarf, Mountain Dwarf, Silvanesti Elf, Qualinesti Elf, Half-Elf, Kender und Human zur Wahl.

 

Mit Ausnahme des letzten Teils der "Dragonlance Epic" konnte man in jeden Teil der Gold Box Serie seine eigenen Spielfiguren optisch gestalten. Man hatte die Wahl unter verschiedenen Köpfen, Waffen, Rüstungen und Körpergrößen und einer großen Anzahl von Farben. Dabei konnte man wie auch schon beim ersten Teil der Gold Box Serie unabhängig von Rasse und Klasse künstlerisch aktiv werden.

 

Als große Besonderheit der Serie gilt die Methode der Geschichtenerzählung im Spiel. Wenn man im Abenteuer an einen bestimmten Punkt angelangt ist, wurde man aufgefordert, einen bestimmten Absatz (Journal Entry im Spiel genannt) in den beiliegenden "Adventure Journal" zu lesen. Mit den Journal Entries wurden dann bestimmte Ereignisse wie das Gespräch mit einem NPC oder der Anblick eines Schauplatzes beschrieben. Diese Absätze waren als zusätzlichen Kopierschutz und als Platzersparnis auf den Datenträgern wegen der vielen Texte gedacht, außerdem sollte mit den lesen der Absätze die Verbundenheit zum Pen and Paper Rollenspiel unterstrichen werden, dort ist es auch nötig, zu jeder passenden Gelegenheit gewisse Absätze aus den vorliegenden Quest Buch vorzulesen, um die neuen Situationen in den fortschreitenden Abenteuer zu erklären.

 

 

 

 

Homepageupdates

02.04.2024

Coverkunst

Cover der EverQuest Reihe hinzugefügt

Druckversion | Sitemap
© Mathias Haaf