Golden Boxes
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Die ersten Computerrollenspiele

Beneath Apple Manor

Das erste Computerrollenspiel für Homecomputer war ein Titel namens Beneath Apple Manor. Dieses Spiel wurde 1978 von der Firma Software Factory für den Apple II Homecomputer entwickelt. In diesem Spiel muss ein Krieger ein verwunschenes Herrenhaus durchsuchen, um einen goldenen Apfel zu finden. Dazu muss man durch 10 Levels das Haus durchsuchen, jede Etage wird bei jedem neuen Spiel zufällig mit Räumen, Monstern, Schätzen, Geheimtüren und Fallen versehen. Die Kämpfe finden Rundenbasiert statt und werden wie auch schon in den Pen & Paper Rollenspielen ausgewürfelt, nur halt dieses Mal vom Computer. Wenn man einen Gegner besiegt hat, erhält man Erfahrungspunkte und ggf. einen Schatz in Form von Gold oder Gegenständen. Das Spiel wurde noch damals mit einfachen Strichgrafiken und Symbolen dargestellt, die Fantasie des Spielers wurde hauptsächlich durch die Texte im Spiel gefördert, die das Spielgeschehen dann doch besser als die rudimentäre Grafik darstellen konnte. Dieses Spielprinzip wurde nach einem zwei Jahre spätere erschienenen und auch kommerziell mehr erfolgreicheren Spiel namens Rogue benannt.

 

Ebenfalls 1978 kam ein Spiel namens Dungeon Campaign heraus, welches das gleiche Roguelike Spielprinzip wie schon Beneath Apple Manor besaß, allerdings nicht mit nur einer Figur spielte, sondern gleich mit einer ganzen Gruppe von Figuren (25 an der Zahl). Diese Spielfiguren wurden aber als Einheit gesteuert, die vielen Spielfiguren stellten damit die Hitpoints (Trefferpunkte oder Lebensenergie) des Spielers dar.

 

1980 kam dann mit Akalabeth: World of Doom der Vorgänger der berühmten Rollenspielsaga Ultima heraus. Akalabeth hat allerdings im Gegensatz zu den anderen beiden Spielen eine Oberwelt mitsamt Shops zum Einkaufen zu bieten. Wenn man dann auf der Oberwelt in ein Dungeon ging, schaltete die Grafik in eine 3D Perspektive um, der Spieler konnte nun das Dungeon und auch die Gegner aus seiner Sicht sehen (genannt First Person View). Außerdem hatte man hier das erste Mal die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Spielfiguren, nämlich den Krieger und den Magier. Der Magier konnte noch zusätzlich zum Kämpfen Zaubersprüche auf die Feinde loslassen, war aber Schwächer als der Krieger und hatte weniger Hitpoints.

 

Wizardry, ein Spiel von 1981, begann nun als Erstes eine Gruppe separat zu spielenden Spielfiguren, eine sogenannte Party einzuführen. Mit dieser Party, bestehend aus vielen Charakterklassen wie Kämpfer, Magier, Dieb, Ninja, Samurai, Lord, Priester und Bischof und Rassen wie Mensch, Zwerg, Elf, Gnom und Hobbit, machte man sich in 3D Sicht auf, ein mehrstöckiges Dungeon zu erkunden. Erstmals wurde ein komplexes Charaktersystem mit vielen verschiedenen Charakterwerten wie Stärke, Geschick, Intelligenz, Weisheit usw. eingeführt, die Charaktere hatten auch unterschiedliche Fähigkeiten, sogenannte Skills. So konnte zum Beispiel der Dieb und der Ninja als einzige Fallen entschärfen und Schlösser knacken.

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© Mathias Haaf